Auf langen Strecken ist die originale ETZ Sitzbank nach meinen Bedürfnissen leider nicht das Maß der Dinge.
Die bequemen Einzelsitze, wie sie bei den NVA- bzw. "Volkspolizeimaschinen" an TS oder ETZ 250 montiert waren, versprechen bedeutend höheren Sitzkomfort.
Ich besorgte mir also einen alten Fahrer- und Soziussitz was natürlich nicht ganz so einfach ist, da diese Sitze mittlerweile rar sind und dazu folglich wie Goldstaub gehandelt werden. Aber mit
Geduld und entsprechenden finanziellen Einsatz gelang mir der Erwerb. Die originalen beigen Gummis taugten aufgrund ihres hohen Alters nicht mehr zum Gebrauch, zum Glück gibt es gute Nachbauten
jener Gummi.
Ein weiterer nicht zu unterschätzender Vorteil der Einzelsitze ist der abschließbare Werkzeugbehälter als zusätzlicher Stauraum unter dem Soziussitz.
Da die Einzelsitze nicht so ohne weiteres an der Maschine zu befestigen sind muß eine Art Hilfsrahmen her. So baute ich mir diesen komplett aus V2A.
Die fotografische Dokumentation beginnt hier bereits mit dem fertigen Eigenbau Rahmen vor dem pulverbeschichten.
Die Befestigung am Motorrad erfolgt analog wie die Sitzbank. So könnte wenn ich wollte beide Sitzgelegenheiten rasch gegeneinander austauschen. Die gelochte Blechplatte ist dafür vorgesehen, daß
wenn ich den Soziussitz abmontiere, kann dort an dessen Stelle bequem zusätzliches Gepäck verstaut werden. Zu dessen Befestigung habe ich für Spanngurte links und rechts des Rahmens die
ersichtlichen Rundstäbe angeschweißt um die Gurte dort durchziehen zu können.
Die ganzen Löcher am Rahmen dienen ausschließlich der Gewichtseinsparung.
Ähnlich wie bei der Sitzbank wird auch mein Rahmen in die dafür vorgesehenen Stellen am Motorradrahmen eingeschoben. Dazu dienen diese Aufnahmen.
Die hintere Befestigung auch hier ähnlich der Sitzbank.
Damit sich der Rahmen in der Mitte im "belasteten" Zustand nicht durchbiegt habe ich jeweils mittig links und rechts einen Winkel mit am Motorradrahmen abstützen Gummipuffern in die Konstruktion integriert.
"Anprobe" des Hilfsrahmens vor dem pulverbeschichten.
Der Rahmen nach dem schwarzen pulverbeschichten.
Die gesamte Konstruktion ist eine kompakte Einheit.
Der schwarze Gummi bildet leider mit der Zeit permanent eine weiße Schicht welche nicht sonderlich ansehnlich aussieht.
Aus diesem Grund hatte ich mich entschlossen die beiden Einzelsitze mit hydrophobiertem Rindsleder beziehen zu lassen.
Der Nachbaugummi der den Soziushaltegriff darstellt erwies sich als ungeeignet zum "beledern". Der Sattler wählte ein dünneres Material.
Das Endergebnis mit rotem Keder kann sich wirklich sehen lassen. Eine sehr gute Arbeit hat der Sattler da abgeliefert.
Die Einfahrstrecke des 300ccm Zylinders hatte ich mit diesen Sitzen vorgenommen. Rund 1200 km auf zwei Tage verteilt ohne daß mir der Hintern schmerzte. Der Aufwand hat sich also gelohnt.
Eingebaut sind die Einzelsitze in meinem MZ ETZ 251/301 Gespann.