Mir schwebte die Umsetzung eines individuellen Vorderrad-Schutzbleches für mein MZ ETZ 251/301er Gespanns vor. Einerseits sollte eine optische Aufwertung des Fahrzeuges
andererseits der praktische Nutzen durch einen verbesserten Schmutzschutz realisiert werden. Gleichzeitig wollte ich dabei ein wenig nostalgische Züge an dem Motorrad
umsetzen.
Zuerst besorgte ich mir also erst einmal drei originale Schutzbleche. Das vordere Schutzblech stammt von einer MZ ETZ 250 und soll das neue Schutzblech werden. Das mittlere Schutzblech wird der "Ersatzteilspender". Aus ihm schneide ich hinten ein rund 120mm langes Stück für die Schutzblechverlängerung heraus. Das Schutzblech ganz hinten gab es gratis dazu, ist aber wirklich nur Schrott und zu nichts mehr zu gebrauchen.
Hier das zurecht geschnittene rund 120mm lange Verlängerungsstück. Dieses setze ich an das Ende des neuen Schutzbleches an. Dazu bördle ich im Verbindungsbereich die Kanten vom Schutzblech links und rechts etwas auf. Dort stecke ich dann den Blechstreifen, nachdem ich ihn entsprechend gerundet habe, hinein drücke die Bördelung wieder zurück und verbinde alles durch hartlöten.
So sieht das ganze von hinten nach dem löten und verschleifen aus. Kein Loch in das später Wasser eindringen könnte.
Der Schmutzschutz wird ebenfalls aus Blech gefertigt. Dazu fertige ich mir eine Pappschablone an. Als Vorlage verwende ich den
Schmutzschutz vom S51 und vergrößere das ganze um ca. 20mm. Rechts oben das ganze dann in Blech. Da ich das Teil nicht bördeln möchte, was ein größerer Aufwand wäre und die Gefahr besteht, daß
sich alles dabei völlig verzieht, habe ich kurzerhand ein 6mm breiten Streifen ausgeschnitten und löte diesen ebenfalls hart auf die Rückseite des den Schmutzschutzes auf. Somit ist wie bei dem
Schutzblech eine 2mm Außenkante entstanden, da ich 1mm
Blech verwende. Das Schutzblech selbst besteht ebenfalls aus Blech dieser Stärke.
Nach dem löten und verschleifen.
Die besagte 2mm Außenkante gerundet.
Der Schmutzschutz wird durch wölben in Form gebracht und der Kontur des Schutzbleches angepasst.
"Anprobe" des Schmutzschutzes.
Nach dem Anheften vorn schneide ich die Rundung des Endes vom Schutzblech bis auf ca. 6mm zurück, schlitzte es ein und biege die entstandenen Laschen herunter.
Nach dem entgraten erfolgt das verlöten von hinten ...
... und von vorn. Meine Schweißausbildung ist leider schon eine ganze Weile her. Hartgelötet habe ich bei diesem Projekt zum
ersten mal. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Die Seiten des Schutzbleches möchte ich tiefer herunterziehen. Auch hier fertige ich mir erst einmal vier Pappschablonen an.
Das ganze dann wieder in Blech. Hier habe ich 2mm starkes Material verwendet um eine gewisse Stabilität zu erreichen, damit sich beim löten nicht alles verzieht. Dadurch kann ich mir das bördeln und das auflöten eines Verstärkungsstreifens sparen. Die Enden habe ich passend zu dem Halteblech gebogen.
So soll es dann links vorn aussehen.
Das gleiche links hinten.
Die vier Seitenbleche sind der aufwändigste Teil des Projekts. Angelötet, gerichtet und die Nähte allesamt verschliffen.
Hinten, ein paar Finger breit über dem Schmutzschutz ist das Loch für den hinteren Schutzblechbügel zu erkennen.
Trotz der dicken Materialstärke haben sich die vier Bleche durch die Wärmeeinwirkung leicht nach innen gebogen. Vor dem
verschleifen habe ich sie leicht nach außen gebogen.
Die Anstoßstellen der Seitenbleche an dem Halteblech sind geschweißt, so daß hier nichts einreißen kann.
Vorn im Bild zu erkennen, das Loch für den vorderen Schutzblechbügel. Zur Verstärkung habe ich eine Scheibe von hinten
aufgelötet.
Welche Funktion das große Loch mitten im Schutzblech hat, darüber grübeln bis heute die "Experten", keiner weiß es wirklich. Bei dem verchromten Schutzblech befand sich kein Loch.
Nun folgt vor dem lackieren noch das sandstrahlen.
Nach dem strahlen habe ich alle Ritzen und Hohlräume versiegelt.
Nun erstrahlt das neue Schutzblech in der "Wagenfarbe" des Gespanns. Der Lackierer hat eine sehr gute Arbeit geleistet, denn es musste einiges gespachtelt werden.
Der aufgebrachte Unterbodenschutz sollte Rost keine Chance geben. Zuletzt habe ich noch eine Linierung angebracht.
Fertig am Gespann montiert. Zur "Krönung" des ganzen Projekts: V2A polierte Schutzblechstreben mit
ausgelasertem "Schutzblechreiter".
Natürlich habe ich bei dem ganzen Projekt darauf geachtet alles nach den gesetzlichen Vorschriften anzufertigen.